Am 13. und 21. November 2024 spricht Melanie Liebsch, Vorständin der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V., beim Gesprächskreis am Abend für Angehörige demenziell Erkrankter im Marbach über ihre Erfahrungen in der Pflege demenziell Erkrankter.
Was ist eine Frontotemporale Demenz (FTD)?
Die Frontotemporale Demenz (FTD) ist eine eher seltene (aber fortschreitende) Form der Demenz, die durch einen Nervenzelluntergang in den Stirnlappen (Frontallappen) und den Schläfenlappen (Temporal-lappen) des Gehirns verursacht wird. Im Vordergrund der Symptomatik stehen Veränderungen mit Verhaltens- und/oder Sprachstörungen sowie der Persönlichkeit. Die Erkrankung beginnt meist schon vor dem fünfundsechzigsten Lebensjahr. Während Betroffene in hohem Alter aufgrund auftretender Schädigungen im Hippocampus („Schaltstelle zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis“) und in benachbarten Strukturen vor allem erst einmal vergesslich werden, sitzt die frontotemporale Demenz im frontalen und /oder temporalen Teil unseres Gehirns. Im Frontallappen, der direkt hinter unserer Stirn beginnt, sitzt unsere Persönlichkeit, entsteht unser Sozialverhalten und werden alle höheren kognitiven Prozesse verarbeitet. Im Temporallappen sind unter anderem unsere sprachlichen Fähigkeiten zu verorten, die im Rahmen einer frontotemporalen Demenz ebenfalls gestört sein können. Die jüngste Patientin, die Dr. Sarah Straub mit FTD gesehen hat, war gerade einmal dreiunddreißig Jahre alt.
Melanie Liebsch: „Ich weiß um die Herausforderungen, denen pflegende Angehörige tagtäglich ausgesetzt sind“
Zum Vortrag von Melanie Liebsch, Vorständin der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. und ihren Ausführungen: „Die Erfahrungen, die ich während der 20-jährigen Begleitung meines an Frontotemporaler Demenz (FTD) erkrankten Vaters gemacht habe, haben mich auf vielerlei als Kind nicht zu verstehenden und als heranwachsende junge Frau nicht leicht zu verstehenden Ebenen geprägt. Ich weiß um die Herausforderungen, denen pflegende Angehörige tagtäglich ausgesetzt sind und kann mich gut in die Situation insbesondere junger Pflegender hineinversetzen, die im Kontext einer Demenz-Erkrankung erwachsen werden (müssen). Mittlerweile engagiere ich mich ehrenamtlich u.a. im Vorstand der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V., um mich für die Belange von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen einzusetzen. Ich habe verschiedene Angehörigengruppen gegründet, weil es mir ein Herzensanliegen ist, den betroffenen Angehörigen einen Raum für ihre Bedürfnisse zu geben. Über meine Erfahrungen als Angehörige, über das Krankheitsbild FTD und über den Wert eines Austausches auf Augenhöhe innerhalb einer Angehörigengruppe möchte ich mit Ihnen ins Gespräch kommen und freue mich auf einen Abend voller positiv bereichernder und MUT MACHENDER Begegnungen!“
Eine Anmeldung zu den beiden Veranstaltungen am 13. und 21. November 2024 ist über info@awo-marbach.de unbedingt erforderlich.
Die Teilnahme ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.